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Pressemitteilung
Stadtgeschichte aus dem 13. Jahrhundert
Rotenburg a. d. Fulda, 1. Oktober 2021
Grabungen nach Öl, Gold oder auch Artefakten waren nur einige – wohl nicht ganz ernst gemeinte – Vermutungen von Beobachtern des Rotenburger Marktplatzes, als dieser Anfang September, im Rahmen des Stadtumbauprogramms, Teil der Umgestaltung wurde. Ganz falsch waren diese Vermutungen indes nicht.
Die Stadt Rotenburg a. d. Fulda und die beauftragte Baufirma Hermann Riede aus Kassel haben bei den Bauarbeiten zum geplanten Fontänenfeld auf dem Marktplatz bereits nach wenigen Tiefenmetern ein Stück Rotenburger Stadtgeschichte freigelegt. Erfahrungs- und vorschriftsgemäß wurde deshalb auch diese Baumaßnahme vollständig durch einen Mitarbeiter der Grabungsfachfirma Wissenschaftliche Baugrund-Archäologie e.V. aus Marburg begleitet, der in enger Abstimmung und unter Fachaufsicht des Landesamtes für Denkmalpflege agierte.
Besonders interessant sei die Tatsache, dass der gesamte Baubereich durch Schwemmsande der Fulda gekennzeichnet ist. Überdies könne man am gesamten Marktplatz die Aufhöhung des Stadtareals erkennen. „Aus Hochwasserschutzgründen wurden etliche Auffüllschichten aufgetragen und somit das Stadtgebiet gegenüber der Fulda erhöht.“, erklärt der verantwortliche Archäologe Benedikt König. Weiterhin wird vermutet den Vorgänger des „Kumps“ auf dem Marktplatz entdeckt zu haben. Datiert werden kann allerdings nur die darüber liegende Schicht. Die Keramikfunde hieraus zeigen eine Entstehung im Hoch- und Spätmittelalter (ca. 13./ 14. Jh. n. Chr.) an. Die vermutete Vorform des Kumps ist demnach älter. Der heute neben der Jakobikirche stehende Brunnen wurde 1835 an diese Stelle versetzt, um Platz für weitere Stände auf dem Marktplatz zu schaffen. Oberhalb der Keramikfunde wurde bei den Bauarbeiten außerdem der alte Rotenburger Marktplatz freigelegt.
Am Donnerstag, den 30. September wurde die 10.000 Liter fassende Wasserzisterne für das geplante 18 Quadratmeter große Fontänenfeld in die Baugrube eingesetzt. Das Baumanagement der Stadtverwaltung betont, dass die Arbeiten genau im Zeitplan liegen. Nun folgen noch weitere Beton- und Füllschichten, sodass nach jetzigem Stand die geplante Fertigstellung des Fontänenfeldes für Anfang November eingehalten werden kann.
Das Fontänenfeld wird aus acht Fontänen bestehen, die aufgrund von Windverwehungen eine maximale Höhe von einem Meter erreichen sollen. Zusätzlich können die einzelnen Wasserstrahlen beleuchtet werden.