Rathaus & PolItik

Presseerklärung

Finanzamt - Außenstelle Rotenburg soll geschlossen werden


Rotenburg a. d. Fulda, 03.04.25

Wie das Hessische Ministerium der Finanzen auf seiner Internetseite mitteilt, soll der Standort des Rotenburger Finanzamtes in näherer Zukunft geschlossen werden.

https://finanzen.hessen.de/presse/hessens-steuerverwaltung-bekennt-sich-mit-modernen-konzepten-klar-zum-standort-hersfeld-rotenburg


Nach Abzug des Katasteramtes, des Amtsgerichts, Ortsvertretungen der Krankenkassen, künftig des Herz-Kreislauf-Zentrums und der Schließung der Zulassungsstelle an Samstagen wird nun eine weitere Rotenburger Institution aufgrund von Zentralisierungsbestrebungen nach Bad Hersfeld verlegt. Und wieder einmal ist dies geschehen, ohne dass vorab mit der Stadt Rotenburg a. d. Fulda gesprochen wurde. „Ich habe von dieser Umstrukturierung mit massiver Außenwirkung erst erfahren, als die Entscheidung zur Schließung der Rotenburger Außenstelle des Finanzamtes bereits final getroffen war“, kritisiert Rotenburgs Bürgermeister Marcus Weber. „Es wurde nicht einmal versucht frühzeitig Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir wären selbstverständlich gerne bereit gewesen, gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen eine probate Lösung für uns alle zu finden, vor allem aber für die Rotenburger Bürgerinnen und Bürger, die nun wieder ein Angebot vor Ort verlieren“.

Dies sei mittlerweile allerdings leider ein altbekanntes Vorgehen, so Bürgermeister Weber. Der Magistrat der Stadt Rotenburg a. d. Fulda sowie die Rotenburger Bürgerinnen und Bürger werden vor vollendete Tatsachen gestellt, die selten zugunsten der Fuldastadt ausfallen. In der Regel werden viele Institutionen in den im Südteil des Kreises gelegenen zentralen Bereichen zusammengezogen. Dort wiederum müssen Gebäude mit Steuergeldern – auch der Rotenburger Bürgerinnen und Bürger – neu gebaut oder grundhaft saniert werden. Fakt ist, auch wenn die Leistungen der Finanzämter mittlerweile überwiegend online oder telefonisch abrufbar sind, vor-Ort-Termine sind in Rotenburg ab dem Zeitpunkt des geplanten Abzuges definitiv nicht mehr möglich. Dies soll voraussichtlich bereits Ende 2025 oder Anfang 2026 geschehen, wie der Stadt vom Ministerium mitgeteilt wurde. „Für die jüngere Generation, die sich mit Digitalisierung auskennt und ohne Einschränkungen Auto fahren kann, ist das weniger ein Problem“, sagt Weber. „Aber genau dieser Gedankengang zeigt auf, dass die ältere Generation ganz einfach nicht berücksichtigt wird. Für alle Mitmenschen hier in unserer Heimatstadt und auch des Nordkreises insgesamt ist also gesetzt, dass sie künftig automatisch die Vereinbarung eines vor-Ort-Termins in Bad Hersfeld in Kauf nehmen müssen, wenn ein Anliegen doch mal persönlich geklärt werden muss. Für einzelne Menschen, die nicht mit dem Auto flexibel sind, bedeutet dies zudem, dass sie auch noch eine Fahrtmöglichkeit organisieren müssen.“

„Als Verantwortlicher der Stadt sage ich hiermit ausdrücklich, dass wir uns noch ein Gespräch mit dem Hessischen Ministerium der Finanzen wünschen, bevor die aktuell getroffene Entscheidung umgesetzt wird“, betont Weber. Überlegungen zu einer Umstrukturierung innerhalb Rotenburgs gebe es bereits. So sollte man prüfen, ob ein Bereich des Rotenburger Finanzamtes im Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in der Fuldastadt untergebracht werden könne. Man verspreche sich seitens des Magistrats hierdurch positive Synergieeffekte zwischen den Lernenden und den bereits Ausführenden der Finanzwirtschaft. Zugleich wäre die Möglichkeit des persönlichen, direkten Kontakts zwischen Rotenburgerinnen und Rotenburgern mit dem Finanzamt weiterhin gewährleistet. Ferner könnten die aus Rotenburg und Umgebung stammenden Mitarbeitenden des Finanzamtes, derer es der Erkenntnis der Stadt nach nicht wenige gibt, dort möglicherweise Räumlichkeiten beziehen. Diese hätten somit einen kürzen Arbeitsweg – denn nicht alle Mitarbeitenden des Finanzamtes Hersfeld-Rotenburg kommen aus der Hersfelder Gegend, wie vom Ministerium argumentiert. „Auch für Gespräche zur Einrichtung einer Servicestelle in städtischen Räumlichkeiten sind wir offen, um doch noch einen vor-Ort-Service retten zu können. Das würde dem Willen der Umstrukturierung, dem Erzielen von Synergieeffekten sowie der Homeoffice-Möglichkeit für Mitarbeitende aus dem Nordteil des Kreises und gleichzeitig der Erhaltung eines Angebotes in der Stadt Rechnung tragen“ argumentiert Rotenburgs Bürgermeister. „Für Gespräche dieser Art stehen wir jederzeit zur Verfügung. Jedoch nicht für Gespräche um der Gespräche Willen oder einer Erläuterung, warum dies jetzt passieren muss und die nun bekanntgegebene Variante augenscheinlich alternativlos sein soll.“